Wir waren drei Wochen im Juli/August in Casa Norte. Wir, drei Erwachsene, alle drei mit viel Erfahrung mit Internetbuchungen. Die „Bewertung“ von Case Norte fällt im Vergleich nicht ganz leicht. Das Haus ist ein altes mallorquinisches Dorfhaus in einer ruhigen, sehr engen Gasse (Vorsicht: es geht mit dem Auto nur rückwärts wieder raus!) im schönen Zentrum von Andratx. Die Lage wunderbar: der Bäcker 3 Min., die Plaza 5 Min. zu Fuß. Das Haus: altes Mauerwerk, verwinkelt, steile Treppen und Stufen. Im Erdgeschoss, ziemlich dunkel und tendenziell feucht (keine Zentralheizung), befinden sich Wohnbereich, Küche und ein Bad, im Zwischengeschoss die drei Schlafzimmer plus kleiner Terrasse, oben eine schöne, leicht größere Dachterrasse. Mit dem Charme eines alten Hauses muss man sich befreunden können. Es ist sehr gut ausgestattet. Auch, wenn die sanitären Anlagen sicher etwas „antik“ sind, in der Küche gibt es einen guten modernen Gasherd, eine kleine Spülmaschine und einen großen Kühlschrank. Das W-LAN funktioniert supergut und schnell, überall im Haus. Die Betten haben hervorragende Matratzen in Boxspring-Qualität. Zwei Schlafzimmer sind mit Klimaanlage ausgestattet, das dritte nicht. Eines der Schlafzimmer ist der Durchgang zu beiden Terrassen. Der Patio ist sonnig und ruhig und bietet Platz für eine Essecke und einen imposanten Außengrill. Hervorzuheben ist, dass die Vermieter sehr sympathische Menschen sind: freundlich und fürsorglich, im Umgang sehr taktvoll, aufmerksam und zuvorkommend. Was immer wir für ein Anliegen hatten, sie waren jederzeit ansprechbar, und, wenn nötig, innerhalb von wenigen Minuten da. Dadurch haben wir uns sehr aufgehoben gefühlt. Wir hatten insgesamt eine gute Zeit in dem Haus.
Das alles ergibt ein rundes Bild. Aus unserer Sicht allerdings ein Bild, welches sich eklatant von der bildlichen und textlichen Darstellung des Objektes auf dieser Website unterscheidet. Die Fotos und die Beschreibungen der Zimmer und des Hauses sind in einem Maße irreführend, dass es uns ein wenig die Sprache verschlagen hat. Alles sieht im Netz so lichtdurchflutet, luxuriös und weitläufig aus, wie es in realiter wirklich nicht ist. Die sprachlichen Attribute, mit denen die Zimmer und das Ambiente beschrieben werden, sind derart pompös, dass sie aus unserer Sicht rein gar nichts mit dem schönen, einfachen Haus zu tun haben, in dem wir gewohnt haben. Dabei hätte das Haus durchaus eine liebevolle, aber angemessenere Beschreibung verdient.